Natrium
Der Körperbestand an Natrium beträgt 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht (g/kg). Etwa 98 Prozent des Natriums befindet sich im Körper außerhalb der Zellen. Es ist das wichtigste positiv geladene Ion (Kation) der Körperflüssigkeiten. Etwa 40 Prozent des Körperbestandes ist in den Knochen enthalten. Die Natriumausscheidung erfolgt primär über den Urin, geringe Mengen werden über den Kot und über den Schweiß ausgeschieden.
Physiologische Bedeutung
Die Hauptfunktion von Natrium ist die Regulation der Wassermenge in den Körperflüssigkeiten. Natrium beeinflusst außerdem die Zellmembranfunktion und spielt eine wesentliche Rolle bei der Muskeltätigkeit und der Reizweiterleitung in den Nerven.
Mangel
Ein nahrungsbedingter Natriummangel ist selten. Durch starke Durchfälle, anhaltendes Erbrechen und starkes Schwitzen kann es zu Natriummangel kommen. Zu den Mangelerscheinungen zählen eine gestörte Nieren- und Muskelfunktion, Muskelkrämpfe, Schwäche und Schwindel.
Überversorgung
Sofern im Körper genügend Wasser vorhanden ist, bleibt eine Überdosierung ohne Auswirkung: Überschüssiges Natrium wird sofort über die Niere ausgeschieden.
Bei exzessiver Zufuhr kommt es zu einem Anstieg der Natriumkonzentration in der Körperflüssigkeit und damit zu einem Anstieg des Flüssigkeitsvolumens. Eine chronisch erhöhte Natriumkonzentration kann zu Ödemen führen. Weitere klinische Symptome sind Bluthochdruck mit Schwindel und Erbrechen, Übererregbarkeit der Muskulatur, Haut- und Schleimhautaustrocknung bis hin zum Herzversagen. Eine Salzvergiftung kann infolge von Atem- und Herzstörungen zum Tode führen.
Eine hohe Natriumzufuhr gilt auch als einer der Ursachen für erhöhten Blutdruck. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Menschen mit einer erblichen Veranlagung dafür der Blutdruck steigt, wenn sie viel Kochsalz essen.
Darüber hinaus nimmt man an, dass ein hoher Kochsalzverzehr die Knochenabbauprozesse verstärkt.
Bedarf
Der Mindestbedarf liegt bei 0,55 g pro Tag und entspricht einer Kochsalzmenge von 1,3 g. Dies wäre durch die Zufuhr von 50 bis 100 g Wurst oder Käse bereits gedeckt. Bei starkem Schweißverlust kann der Bedarf bis auf 15 g ansteigen. In Deutschland ist jedoch nicht der Mangel, sondern durch den reichlichen Kochsalzverbrauch die zu hohe Natriumaufnahme das Problem. Der Bundesbürger nimmt durchschnittlich etwa 10 bis 13 g Kochsalz pro Tag zu sich. Die Empfehlung liegt jedoch bei 6 g NaCl (entspricht 2,4 g Natrium) pro Tag.
Vorkommen
Einen hohen Natriumgehalt haben vor allem zubereitete Lebensmittel wie Fleisch- und Wurstwaren, Hartkäse, Dosengemüse und Fertigsaucen. Das ist zurückzuführen auf den Zusatz von Kochsalz während der Zubereitungs- und Verarbeitungsprozesse. Mittlere Gehalte an Natrium haben beispielsweise Milch, Sahne, Weichkäse, Eier, Frischfleisch und Frischfisch. Zu den natriumarmen Lebensmitteln zählen Obst und Gemüse (außer Wurzelgemüse).
In der Tabelle "Natriumgehalt ausgesuchter Lebensmittel" wird (mit Ausnahme der Wurst) nur der natürlich vorhandene Natriumgehalt genannt. Nicht berücksichtigt ist das zusätzliche Würzen während der Zubereitung.
Tabelle Natriumgehalt
Lebensmittel | Portion in g | Natrium pro Portion in mg |
Mortadella | 30 | 296 |
Frankfurter Würstchen | 100 | 819 |
Rindfleisch (gegart) | 150 | 60 |
Kalbfleisch (gegart) | 150 | 102 |
Brathuhn (ungewürzt, gegart) | 150 | 105 |
Bohnen (grün, gegart) | 150 | 2 |
Blumenkohl (gegart) | 150 | 18 |
Möhren | 150 | 89 |
Blattspinat (gegart) | 150 | 18 |
Champignons (frisch) | 100 | 7 |
Champignons (Dose) | 100 | 305 |
Milch (3,5 % Fett) | 150 | 75 |
Gouda (45% F. i. Tr.) | 30 | 200 |
Frischkäse | 30 | 105 |
Weizen (volles Korn) | 60 | 5 |
Banane | 100 | 1 |
Apfel | 125 | 4 |