Schlaganfall: Sport ist wirksamste Prophylaxe
März 2017
Wer nach einem Schlaganfall einen zweiten verhindern möchte, sollte Sport treiben. Körperliche Bewegung schützt offenbar am besten vor einem weiteren Gefäßverschluss wie eine Studie zeigt.
(dgk) Verengte Gefäße in Gehirn können zu einem Schlaganfall. Bei körperlich trägen Patienten ist die Gefahr, dass es erneut zu derartigen Gefäßverschlüssen oder Durchblutungsstörungen kommt, fünfmal größer auf als bei körperlich aktiven. Die Höhe des Blutdrucks spielt hierbei eine deutlich geringere Rolle.
Prof. Dr. Tanya Turan, Neurologin der Universität in Charleston, USA, stellte bei der Auswertung einer Studie fest, dass schon maßvolle körperliche Aktivität mehr nützt als der beste Blutdrucksenker. Natürlich ist es sinnvoll, nach einem Schlaganfall viele Aspekte zu verbessern. Man wirkt mit Medikamenten der Verklumpung von Blutplättchen entgegen, Blutdruck und Cholesterinwerte werden gesenkt. Wer raucht, soll damit aufhören, empfohlen werden gesunde Ernährung und Bewegung.
In der Studie wurden Schlaganfall-Patienten über drei Jahre untersucht und befragt. Alle Patienten wurden medikamentös eingestellt. Bei der körperlichen Aktivität verlangten die Ärzte lediglich, mindestens fünfmal pro Woche zehn Minuten zu radeln oder zügig zu gehen.
Insgesamt erlitten 22 Prozent der Teilnehmer im Lauf von drei Jahren ein erneutes Durchblutungsproblem im Gehirn, doch es gab gravierende Unterschiede: Unter den wenigen körperlich Aktiven gab es praktisch keine Schlaganfälle. Wer es schafft, pro Woche mindestens fünfmal 30 Minuten körperlich aktiv zu sein, dessen Risiko für einen Schlaganfall liegt nach drei Jahren bei null, so Prof. Turan. Fazit der Forscher: Nur mit Medikamenten kann man das Risiko nicht in den Griff kriegen, körperliche Bewegung gehört unbedingt dazu.
Quelle:
Ärzte Zeitung online vom 13.02.2017: Sport so wichtig wie Arznei